Die Julbo Rush ist eine hochwertige Sportbrille mit großem Sichtfeld, die es in drei verschiedenen Ausführungen gibt.
Die von mir getestete Variante ist die Rush Reactiv Performance. Sie verfügt über selbsttönende Gläser der Kategorie 1-3 und soll eine hervorragende Belüftung besitzen, die ein Beschlagen der Gläser verhindern soll.
Inhaltsverzeichnis
Varianten der Julbo Rush im Vergleich
Neben der Reactiv Performance 1-3 bietet Julbo noch zwei zusätzliche Varianten der Sportbrille an:
Die Rush Reactiv Performance 0-3 verfügt ebenfalls über selbsttönende Gläser, die aber auch als Klarsicht-Brille nutzbar ist.
Die Rush Spectron 3 hat keine photocromen Gläser und ist dank Gläsern in der Schutzklasse 3 nur an sonnigen Tagen nutzbar. Dafür ist sie deutlich günstiger als die photochromen Varianten.
Da ich mit der Endura Hummvee bereits eine klare Brille zum Mountainbiken in der Dämmerung habe, aber auf selbsttönende Gläser nicht verzichten möchte fiel meine Wahl auf die Rush Reactiv Performance 1-3.
Ein weiterer Kaufgrund war, dass ich eine Brille wollte, die zwar ein großes Sichtfeld bietet, aber dennoch nicht zu massiv wirkt. Da ich Brillen mit Rahmen bevorzuge hat mich das Versprechen, dass die Julbo sehr Robust gegen Beschlagen sein soll letztendlich überzeugt.
Das größere Sichtfeld der Rush war dann aber letztendlich ausschlaggebend. Falls du eine Brille suchst, die sowohl beim Sport als auch in der Freizeit eine gute Figur abgibt: schau dir die Stream mal näher an.
Bevor es in den Test geht, noch ein paar Zahlen und Fakten zur Rush:
Technische Daten
Schutzkategorie: | 1-3 |
Wechselgläser: | Nein |
Selbsttönend: | Ja |
Geschlecht: | Unisex |
Gewicht: | 38 g |
Linsengröße: | 136 |
Basiskurve: | 6 |
Bügellänge: | 130 |
Distanz: | 14 |
Glashöhe: | 50 |
- Full Venting sehr luftige Brillenstruktur ermöglicht eine vollständige...
- Grip-Tech-Material exklusives Soft Komfort auf den Zweigen mit Antihaftbeschichtung...
- 3D Fit Nose Mit den Flügeln passt sich die Brille an alle Nasenarten an und sorgt so...
Lieferumfang
Der Lieferumfang der Brille ist sehr bescheiden. Sie kommt in einem weißen Brillenbeutel aus Mikrofaser in einem etwas zu kleinen Etui, das an den Seiten nur aus Stoff besteht.
Ein Brillenputztuch liegt nicht bei. Hier hätte sich Julbo bei einer Brille in dieser Preisklasse etwas spendabler zeigen können. Das fehlende Putztuch stört nicht sonderlich (davon liegen hier mittlerweile schon zu viele herum) aber das Case ist durch die geringe Größe sehr unpraktisch und wirkt auch alles andere als schützend.
Wechselgläser anzubieten wäre ebenfalls eine feine Sache gewesen. Schließlich gibt es von der Julbo Rush viele Varianten, die alle ihre Stärken haben und mit Wechselgläsern in einem Rahmen komniniert werden könnten.
Erster Eindruck
Nachdem die Julbo Rush aus dem Case befreit wurde macht sie aber einen sehr hochwertigen Eindruck. Mit 38g ist sie kein Leichtgewicht, was sie aber sehr robust wirken lässt.
Die Bügel sind gummiert und im inneren mit einem Draht versehen, sodass sie sich perfekt an den Kopf anpassen lassen.
Auch die Nasenflügel sind gummiert und in alle Richtungen anpassbar. Das Anpassen der Brille kann etwas Zeit und mehrere Versuche in Anspruch nehmen.
Nach meinem ersten Setup habe ich beim Mountainbiken auf dem Trail festgestellt, dass die Brille doch nicht so rutschsicher sitzt wie angenommen. Ein kurzes Nachjustieren der Bügel hat das Problem aber schnell gelöst.
Die Scheibe der Julbo Rush ist sehr groß, aber nicht so groß, dass sie an meinem kleinen Kopf übertrieben wirken würden. Trotzdem sieht die Brille bei mir mit Helm auf dem Kopf deutlich besser auf als ohne.
Die Gläser und Bügel haben am Rand auffällige Lüftungsschlitze, die ein Beschlagen verhindern sollen. Wie gut das klappt zeige ich dir gleich (oder du springst direkt zum Ergebnis).
Rush Reactiv Performance im Test
Die Julbo Rush hat mich mittlerweile sowohl beim Laufen als auch beim Mountainbiken begleitet.
Der Tragekomfort ist wirklich gut, während ich beim Laufen nach wenigen Minuten vergessen habe, dass ich die Brille Trage musste ich (wie erwähnt) beim Mountainbiken die Bügel einmal nachstellen, damit die Brille auf dem Trail nicht wackelt.
Die Bügel liegen recht eng am Kopf, auch bei einem schmaleren Gesicht. Das bedeutet aber nicht, dass die Brille irgendwo drückt. Auch nach zwei Stunden auf dem Mountainbike hatte ich keine Probleme mit Druckstellen.
Die Panoramasicht, die die große Scheibe bietet, ist riesig und verzerrungsfrei. Da die Brille nicht polarisiert ist, kommt es jedoch hin und wieder zu Spiegelungen, wenn Licht auf der Innenseite das Glases reflektiert.
Für mich besonders spannend war die Frage: wie gut funktioniert das photochrome Glas und wie schnell beschlägt die Julbo Rush?
Große, selbsttönende Scheibe
Die Rush verfügt in meiner Variante über ein selbsttönendes Polycarbonatglas mit einem VLT Wert von 13 – 72 %. Sie sollen sich automatisch an die Lichtverhältnisse anpassen und so immer optimale Sicht garantieren.
Was beim Laufen keine allzu große Herausforderung ist, wird beim Mountainbiken im lichten Wald, wo sich Licht und Schatten schnell abwechseln deutlich komplizierter.
Die Julbo Rush meistert diese Aufgabe allerdings mit Bravour. Beim Mountainbiken habe ich bei schnellem Wechsel von Sonne und Schatten keine längeren Beeinträchtigungen der Sicht gehabt.
Zusätzlich sorgt die orange Grundtönung des Glases für einen besseren Kontrast, was beim Mountainbiken für eine gestochen scharfe Sicht sorgt und die Umgebung in ein angenehm warmes Licht taucht.
Die Ränder des Glases sind zwar am Rande des Sichtfeldes sichtbar, daran habe ich mich aber nach wenigen Minuten gewöhnt. Aus optischen Gründen würde ich eine Brille mit Rahmen immer einer ohne vorziehen, aber das ist bekanntlich Geschmackssache.
Rahmen sorgen aber häufig für ein schnelleres Beschlagen der Scheibe. Ist das bei der Julbo Rush auch so?
Beschlagsfreie Scheibe dank guter Belüftung
Die Theorie sieht so aus: Öffnungen an Steg und Rahmen sollen die Brille vor dem Beschlagen schützen. Zusätzlich wurden die Gläser einer Beschlagschutzbehandlung unterzogen und mit einer ölabweisenden Schicht überzogen, um Abdrücke zu vermeiden und die Reinigung zu erleichtern.
Beides funktioniert in der Praxis recht gut. Beim Laufen war ein Beschlagen der Gläser überhaupt kein Thema.
Beim Mountainbiken habe ich festgestellt, dass sich während längerer Pausen, in denen das Zirkulieren der Luft durch die Öffnungen nicht mehr stattfindet, etwas Feuchtigkeit oberhalb des Nasenstegs sammelt. Das tritt aber nur auf, wenn durch Pausen das Venting nicht voll zur Geltung kommt.
Insgesamt bin ich mit dem Verhalten der Scheibe sowohl beim Biken als auch beim Laufen sehr zufrieden.
Fazit
Mit der Perfomance der Julbo Rush Reactive bin ich sehr zufrieden und kann dir empfehlen dieser Brille eine Chance zu geben. Zwar ist Julbo im Mountainbiking noch nicht so präsent, trotzdem verstehen sie ihr Handwerk und haben mit der Rush eine Sportbrille gebaut, die sich für viele Sportarten eignet.
Die Schwächen der Rush liegen eher in der Ausstattung: so wären Wechselgläser ein sinnvolles Feature gewesen und anstatt des Softcases hätten sie der Brille gerne ein richtiges Case spendieren können.
Gerade das zusammenfaltbare Softcase ist sehr praktisch. Und es ist nicht überdimensioniert, die Brille passt genau hinein.
Es war eine gute Beschreibung.